Die Hinterwäldler toben

Kommentar zum Beitrag „Die Angst vor den Windrädern“ im Fränkischen Tag vom 15.03.2016

Die Kirchlauterer haben die Hosen voll und toben. So in etwa lautet der Subtext der Einleitung des Berichts im Fränkischen Tag zur Informationsveranstaltung über die Errichtung von vier Windrädern nahe Kirchlauter. Den Kirchlauterern wird schon in der Überschrift „Angst vor den Windrädern“ bescheinigt, und „richtig wütend“ und „persönlich“ wurden sie auch.

Geradezu despektierlich erscheint aber die Darstellung, dass mehr als ein Drittel der Besucher die Veranstaltung frühzeitig verlassen hätte, um sich Fußball im Fernsehen anzusehen. „Dieses Statement war eindeutig: Fussball ist wichtiger als Windkraft“. Richtig ist: In der Diskussion nach dem Vortrag gab es teils sehr langatmige Beiträge, die einzelne Besucher dazu bewegt haben mag früher zu gehen. (Da die Diskussion nur sehr wenige neue Informationen hevorbrachte, haben die „Fußballfans“ nichts verpasst) Andere sind auch nur zur Toillette gegangen oder haben im Foyer diskutiert und sind zurückgekommen. Dass der Autor eine so ganz andere Wahrnehmung hatte, dürfte jedenfalls mehr über seine eigene Motivlage aussagen, als über die der Kirchlauterer.

So kann man im weiteren Bericht doch auch lesen, dass nicht die „Angst“ die Gemüter erregte, sondern: „Was die Kirchlauterer (…) im Grunde am meisten auf die Palme brachte, war die Tatsache, dass sie (…) so gut wie kein Mitspracherecht (…) haben“. Zumal sie alle Lasten des Projekts werden tragen müssen.

Diese Voranstellung eines Meinungsbeitrags vor den Bericht wirkt hochmanipulativ. Auch wenn dies dem Drang zum reißerischen Aufmacher geschuldet sein mag, so betreibt der Autor damit doch das Geschäft der Nutznießer des Projekts gegen legitime Anliegen der Kirchlauterer.